Als Berufs-Fotograf erkennt man die Zeichen der Zeit und merkt, dass die Fotografie eine Herausforderung wird. Nur wenige gute Fotografen werden diese Herausforderung annehmen können, indem sie sich teils spezialisieren, teils medial verlinken und teils herausragend fotografieren.
Wenn wir über Deutschland reden, so ist seit der Öffnung des Marktes für alle, also auch für diejenigen, die keinen Meistertitel erworben haben, der Markt übersät mit Anbietern die teils grauenhafte Qualität fotografieren, teil hervorragende Aufnahmen machen. Dass darunter viele mit der Fotografie neben Ihrer Anstellung in der Freizeit zusätzliches Geld verdienen, ist kaum zu vermeiden. Dabei werden allerdings die Preise derjenigen gedrückt, die mit der Fotografie ihren Unterhalt verdienen.
Viele dieser Amateure erkennen spätestens nach dem ersten Fotokurs für werdende Fotografen oder Seminar, dass sie viel zu billig angeboten haben und kommen auch dahinter, dass sie damit nicht einmal ihr Hobby finanzieren können. Und viele Kunden kommen erst nach dem Desaster dahinter, dass sie bei einem Profi besser aufgehoben gewesen wären. Das war es dann mit der Hochzeit.
Beim privaten Fotografieren kann man historisch belegen, dass Deutschland immer gerne fotografiert hat und die privaten Menschen heute tausende Fotos im Urlaub oder von der Familie machen. Die meisten davon landen auf Festplatten und werden nie wieder genutzt oder gar aufgehängt. Fragen wir Fachleute, so hat sich die Qualität der Fotografie im privaten Sektor drastisch verschlechtert im Vergleich zu analogen Zeiten. Was in den Fachlaboren und bei Drogeriemarktketten ausbelichtet wird, ist oft so grauenhaft schlecht, dass wir uns die alten Zeiten zurück wünschten. Damals als jedes Foto überdacht wurde und mit ein wenig mehr Gelassenheit gemacht wurde. Früher wurden die Filme und Fotos im Labor entwickelt und dort auch bearbeitet. Das hat der Verbraucher oft gar nicht wirklich gemerkt.
Viele unserer Kunden haben uns erzählt, dass sie selbst versucht haben Aktfotos, Portraits oder Kinderfotos zu machen und es ihnen nicht gelungen ist. Das ist ganz besonders stark in der Aktfotografie zu bemerken. Durch die Anonymität der digitalen Fotografie versuchen viele Paare sich zu fotografieren und schaffen es nicht gute Fotos zu machen. Viele denken, dass dies an der Qualität der Kamera liegt. Das ist so ähnlich wie wenn jemand zu Hause kocht und glaubt man könne mit einer hervorragenden Pfanne plötzlich Meisterkoch sein. Seien wir mal ehrlich: ein Meisterkoch kocht ein fantastisches Menü jederzeit in jeder Pfanne. Und so machen auch richtig gute Fotografen mit einer kleinen kompakten Kamera noch die besten Aufnahmen.
So ist die Fotografie in Deutschland billig geworden. Sie wird konsumiert und keiner guckt mehr richtig hin. Ein Foto wird oft nur eine Sekunde lang auf dem Handy angesehen und dann wird weiter geblättert. Die Fülle der Aufnahmen hat die Qualität im privaten Bereich längst besiegt.
Bei all den recht negativen Entwicklungen sehe ich aber auch positive. Zunächst ist durch den freien Markt klar geworden, dass der Meistertitel nicht garantierte die besten Fotos zu machen. Das was in vielen Fotostudios angeboten wurde, war oft grauenhaft und nicht mehr zeitgemäß. Hier hat eine starke Wandlung hin zu modernen Aufnahmen begonnen. Oft ist eben auch der Heilpraktiker / Physiotherapeut derjenige, der die Leiden besser untersucht, den Patienten besser heilt als der Arzt mit „Meistertitel“.
Im privaten Sektor setzt man sich zwar meist konsumartig, aber dennoch viel häufiger auseinander mit der Fotografie. Die Chance der Fotografie liegt hier darin, dass die Menschen merken, dass nicht die Kamera das Foto macht, sondern der Mensch dahinter. Dass ihm bewusst wird: Die Qualität privater Fotografie unterscheidet sich deutlich von der eines Profifotografen oder Berufsfotografen. Vergleichen kann man die private Fotografie sehr gut wenn man Hochzeitsfotos von Profis mit denen von den Gästen vergleicht. Meist wird nachts noch von einem Hobbyfotografen fotografiert und ganz oft sind diese Fotos wirklich nicht zu vergleichen. Dennoch besteht hier sicher die Chance auf Besserung der Qualität privater Aufnahmen zum Beispiel durch einen Fotokurs den viele begeisterte und engagierte private Fotoamateure gerne belegen. Wünschenswert wäre sicher auch, dass unser Schulsystem endlich die Fotografie anerkennt und ausbildet. Wenn Schüler wissen, wie ein gutes Foto entsteht, wie der richtige Bildausschnitt gewählt wird, dann wird auch der private Verbraucher schneller erkennen wie man schöne Fotos macht und so würde der professionellen Fotografie endlich der richtige Stellenwert zu teil.
Fotokurs Fotografieren besser lernenDem Konsum entgegen steht auch die Möglichkeit, dass Menschen wieder zurück kommen und zu sich und zu mehr Ruhe finden. Die hektischen Zeiten fördern den Burnout, den Stress, die Krankheiten und so manch einer merkt, dass im Konsum nicht die Perspektive liegt. Zurück zur Ruhe, zur Qualität zum guten Foto. Nicht zuletzt alle Lifestyle-Magazine an den Kiosken sind voll von diesem Thema: Weniger Stress, Gewichtsreduktion, Ruhe, Meditation, Yoga… . Vielleicht wird sich hier bald ein Wandel zeigen.
Generell kann man behaupten, dass es viele Menschen gibt, denen gute Qualität von Familienfotos, Hochzeitsfotos und anderen Themen am Herzen liegt. Diese werden immer wieder zum Profifotografen kommen und sich ablichten lassen, weil ihnen klar ist, dass diese Fotografien Gold wert sind als emotionale Momente und Erinnerungen. Hier liegt die Chance der Berufsfotografen und der künstlerischen Fotografie.
Wir konzentrieren uns mehr denn je auf die hohe Qualität unserer Fotografie. So garantieren wir den Unterschied zu verschiedenen Fotoamateuren, die zwar teils klasse fotografieren, aber doch nicht die Erfahrung haben wie wir im täglichen Umgang mit Menschen und Technik. Fotografieren ist eben auch beruflich unsere Leidenschaft!
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